Jeder Schwung eine gute Tat

Pfadfinder sammeln fast 2000 € für Stiftung der DPSG in der Diözese Mainz i.Gr.

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Jeder Schwung eine gute Tat - unter diesem Motto fand am 18. September 2005 auf dem Golfplatz des GC Gernsheim ein Benefiz-Golfturnier zugunsten der Stiftung der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) in der Diözese Mainz i.Gr. statt. Ziel der Stiftung ist es, in Zeiten sinkender staatlicher und kirchlicher Zuschüsse die Finanzierung der Leiterausbildung zu gewährleisten und besondere Projekte zu ermöglichen.

Trotz des Clubfestes des GC Gernsheim am vorherigen Abend und der Bundestagswahl war das Starterfeld mit 72 Teilnehmern aus mehr als zehn verschiedenen Golfclubs komplett besetzt. Die Nachfrage war sogar so stark, dass eine Warteliste geführt wurde.

Die Idee, ein Benefiz-Golfturnier zu veranstalten, entstand vor über zwei Jahren. Dass die Idee erst jetzt realisiert werden konnte, hing mit der aufwändigen Vorbereitung zusammen. Es musste ein Konzept für das Turnier erarbeitet, ein Golfclub als Ausrichter und Sponsoren gefunden, Teilnehmer geworben und der genaue Turnierablauf organisiert werden. "Der Anfang war etwas mühsam", erinnert sich Projektleiter Stefan Caspari, "umso zufriedener sind wir mit dem Ergebnis."

Der erste große Schritt nach vorne war es, den GC Gernsheim, dessen Golfanlage in der Nähe des DPSG-Diözesanheims Maria Einsiedeln liegt, als Partner zu gewinnen, was sich als echter Glücksgriff bewies. Der GC Gernsheim stellte nicht nur den stets gut gepflegten und sportlich anspruchsvollen 18-Loch-Golfplatz zur Verfügung. Darüber hinaus übernahm er auch die Organisation und Abwicklung des Spielbetriebs und trug durch eine breit angelegte Werbeaktion dazu bei, dass das Starterfeld voll besetzt war. Außerdem verzichtete der Golfclub auf einen Teil seiner Einnahmen und spendete spontan zusätzliche 100 € für die Stiftung.

Als Hauptsponsor konnte das Darmstädter Systemhaus Mahr & Müller gewonnen werden, deren Geschäftsführer nicht nur selbst am Turnier teilnahm, sondern auch noch einige Golf spielende Kunden mitbrachte. Weitere Sponsoren waren die Unternehmen Hommel Software, Mercedes Benz Bartmann aus Pfungstadt, Allgemeine Kredit Coface aus Mainz und Heag aus Darmstadt. Je nach Höhe des zugestifteten Betrages hatten die Sponsoren die Möglichkeit, ihr Firmenlogo auf den Abschlagsmarkierungen, den Lochfahnen und/oder auf einem Banner am Abschlag einer Bahn zu präsentieren. Darüber hinaus wurden die Sponsoren auf den Plakaten und der Homepage des Benefiz-Golfturniers veröffentlicht.

Der DPSG-Diözesanvorsitzende Roland Auer stellte in einer kurzen Begrüßungsansprache den Bezug zwischen Pfadfindern und Golfern her, indem er die jeweils typischen Wünsche zu einem „Gut Pfad und ein schönes Spiel" verband. Anschließend ging es bei strahlend blauem Himmel und sonnigem Spätsommerwetter für die Spieler auf die Runde. Für die meisten Teilnehmer stand ausnahmsweise nicht das Sammeln von möglichst vielen Punkten im Vordergrund, sondern es ging ihnen darum, bei ihrem Lieblingssport Spaß zu haben und gleichzeitig etwas Gutes zu tun - ganz gemäß dem Motto des Turniers.

Denjenigen, die nur zum Trainieren auf die Driving-Range, eine Übungswiese für lange Schläge, gekommen waren, bot sich währenddessen ein ungewohntes Bild. Bis zu zehn DPSGler in Kluft nutzten die Möglichkeit, mit vom GC Gernsheim zur Verfügung gestellten Schlägern und Bällen ins Golfen hineinzuschnuppern. Obwohl viele überrascht waren, wie schwierig es ist, den still liegenden Ball zu treffen, kam doch jeder zu einem persönlichen Erfolgserlebnis, und vielleicht gibt es in ein paar Jahren mehrere Pfadfinder, die selbst als Teilnehmer bei einem Turnier mitspielen.

Nach Beendigung der Runde trafen sich die vom Platz zurückkehrenden Teilnehmer nach und nach bei der Jurte, die die Pfadfinder morgens auf dem Platz vor dem Clubhaus aufgebaut hatten. Bei einem Sekt und dem hervorragenden Delikatessen-Buffet von Steffi und Holger Ackermann, das schon als Rundenverpflegung zum Zugreifen einlud, kamen Pfadfinder und Golfer ins Gespräch. Weitverbreitete Vorurteile wie "Golfer sind eingebildete Schnösel" oder "Pfadfinder? Die machen doch nicht mehr als alten Damen über die Straße zu helfen" lösten sich schnell in Luft auf. Dabei stellte sich auch heraus, dass zahlreiche Teilnehmer früher selbst in der DPSG oder einem anderen Pfadfinderverband aktiv waren.

Bei der anschließenden Siegerehrung konnten sich die Gewinner über zahlreiche attraktive Sachpreise freuen, die regionale Unternehmen zur Verfügung gestellt hatten. Unter dem Beifall der Anwesenden dankte Sportwart Stephan Hofmann den Pfadfindern für die Organisation des Turniers. "Dieser Tag war für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis", so Hofmann, "und ich hoffe, dass es im nächsten Jahr ein ähnliches Turnier geben wird."

Auch die Organisatoren zeigten sich vollauf zufrieden mit dem Ablauf und dem Ergebnis des Turniers. Durch den Gewinn von fast 2000 € erhöht sich die Stiftungseinlage auf ca. 5800 €, so dass der Weg bis zu den für die Gründung der Stiftung erforderlichen 10000 € nicht mehr weit ist. Und Geld ist ja bekanntlich nicht alles! Zum einen konnte die DPSG zum wiederholten Male unter Beweis stellen, dass sie in der Lage ist, auch größere Events zu organisieren und reibungslos durchzuführen. Das Benefiz-Golfturnier, das im Bistum Mainz das erste war, das von einem kirchlichen Jugendverband veranstaltet wurde, ist zudem ein Beleg dafür, dass die Pfadfinder eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es um das Erschließen neuer Geldquellen geht. Durch das Turnier konnte die DPSG sich und die im Gründungsstadium befindliche Stiftung der Öffentlichkeit präsentieren und das positive Bild weiter verstärken. Dies gilt insbesondere für die Presseberichterstattung vor und nach dem Turnier.

Das Turnier wurde auch dem Anspruch der Organisatoren gerecht, eine Plattform für die Begegnung und den Austausch zwischen Golfern, Unternehmern und Pfadfindern zu schaffen. Die aufgebaute Jurte, die DPSG-Banner über dem Platz, die Stellwände mit Informationsmaterial und die zahlreichen Pfadfinder in Kluft, die für Gespräche zur Verfügung standen, gewährleisteten gleichzeitig, dass bei aller Innovation auch die pfadfinderische Authentizität gewahrt wurde. Die Resonanz war überwältigend, und die Organisatoren wurden von allen Seiten mit viel Lob für ihr Engagement bedacht. Gleichzeitig wurden wichtige Kontakte geknüpft, die es im nächsten Jahr erleichtern werden, wieder ein Benefiz-Golfturnier zu veranstalten. "Für 2006 haben wir uns das Ziel gesetzt, den Gewinn zu verdoppeln", meint Stephan Gutzler optimistisch. "Wir haben so viele Erfahrungen gemacht und Kontakte geknüpft, dass das zu schaffen sein sollte."

Florian Brombach